Restauration (32)

8. Juni bis 25. Juni 2009

Es geht voran auf Moosheide. Die Hinterachse wurde abgeholt und im Gegenzug haben wir eine neue Frontmaske bekommen. Mark hatte noch eine vorrätig und unsere alte war nach genauem Hinsehen nicht mehr wirklich gut zu gebrauchen. Michael hatte inzwischen die Anbauteile umgebaut und die Frontmaske stand fertig zum Einbauen bereit. Wir warteten nur noch auf die Gummilager und Befestigungen aus Amerika.

Danach war wieder nicht wirklich viel zu tun. Weil uns die Befestigungen für die Kabine fehlten, konnten wir diese auch nicht wieder aufsetzen – dachten wir. Nach genauer Inspektion der Body-Mounts haben wir aber gemerkt, daß wir die Kabine sehr wohl aufsetzen, nur noch nicht befestigen könnten. Gesagt, getan! Heiner hat uns freundlicherweise mit seinem Manitou geholfen, so daß das Aufsetzen nicht wieder so eine gefährliche Aktion wurde.

Danke Heiner, ohne Dich wäre das ziemlich schwierig geworden!



Innerhalb von 20 Minuten war die Kabine wieder auf dem Rahmen und wir waren glücklich.



Endlich, denn ab jetzt kann man das Gebilde fast wieder als Auto bezeichnen. Die Lenkung war schnell wieder angeschlossen und zum ersten Mal nach 8 Monaten konnte der Pickup wieder rangiert werden.


Jetzt haben wir wieder sehr viel zu tun. Als allererstes haben wir die Kabine sauber gemacht. In der langen Zeit hatte eine Ratte sie als Asyl entdeckt und die Hinterlassenschaften wollten wir so schnell wie möglich los werden. Also hat Michael die Kabine von außen gereinigt, während ich mich an die Innenreinigung gemacht habe. Zusammen waren wir schnell zufrieden mit dem Ergebnis.

Als nächstes wird die Elektrik angeschlossen. Ein Teil ist schon wieder verlegt, der Rest folgt am Samstag. Und der eklige Hauptstecker, an den sich mancher vielleicht noch erinnert, ist auch schon fast wieder sauber.

Um nicht untätig herumzustehen haben wir dann schon mal die Kotflügel vom Dachboden geholt. Aber, das was uns vor einem halben Jahr noch als „ganz ok“ vorkam, holte uns gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Innen- und Außenkotflügel sind dermaßen rott, daß wir sie auf kurz oder lang austauschen müssen. Fürs erste wird es reichen, sie noch einmal zu schweißen. Markus wird das für uns machen und da er begnadet gut schweißen kann, sind wir da auch ganz guter Dinge. Auch das soll am Samstag geschehen, aber in zwei Jahren werden wir nicht darum herumkommen, sie komplett auszutauschen und den Wagen zu lackieren. Glücklicherweise haben wir schon die neuen Türen von Mark, denn da sieht es nicht viel anders aus.

Aber wie gesagt, erst einmal werden wir die Basis in Ordnung bringen, für die Optik müssen wir uns Zeit nehmen. Immerhin ist das ganze Projekt ja auch eine finanzielle Angelegenheit.

Dann hat Michael zusammen mit meinem Bruder, der mittlerweile auch Spaß am Pickup bekommen hat, die Bremstrommeln ausgebaut. Morgen gehen sie zum Sandstrahlen und dann werden sie lackiert. Über die Farbe sind wir uns noch nicht einig geworden. Mal sehen, was der Farbkasten so her gibt. In der Zwischenzeit wird das Innenleben bestellt. Aber das hat noch ein wenig Zeit.

Ich muß an dieser Stelle einmal erwähnen, daß Michael, als er die Kotflügel sah, zum ersten Mal der Mut verlassen hat. Denn jedes Teil, welches von oben kommt, sieht viel schlimmer aus, als wir in Erinnerung hatten und langsam wird uns klar, daß wir es bis zu unserem Wunschtermin – Ende August – wahrscheinlich nicht schaffen können, den Pickup ans Laufen, über den TÜV und angemeldet zu bekommen. Das ist schon ein wenig frustrierend, wenn man bedenkt, daß zumindest Michael seit Oktober letzten Jahres seine komplette Freizeit und wir beide unsere gesamten finanziellen Mittel in dieses Auto stecken. Alle packen mit an, wie gesagt, hilft selbst mein Bruder mittlerweile mit und trotzdem muß man den Tatsachen ins Auge sehen, daß August ziemlich unrealistisch ist. Trotzdem machen wir weiter wie bisher. Aber eines ist gewiß: Man muß schon ziemlich viel Herzblut (und nicht nur das) in so ein Projekt stecken und aufpassen, daß es einen nicht auffrißt. Ich bin sicher, dieser Kelch wird an uns vorüber gehen, aber leicht ist es nicht, sich von so einer zeitlichen Vorgabe gedanklich trennen zu müssen.

Jetzt müssen wir uns aber endlich um die Leitungen (Sprit, Bremsen und Hydraulik) kümmern, schauen, was wir brauchen und bestellen. Und das ist auch endlich möglich, denn gestern kam der Anruf: der Tankgeber mit den Anschlüssen und die Body-Mounts sind endlich aus Amerika eingetroffen und warten darauf, von uns abgeholt zu werden.

Liebe Grüße
Eure

Restauration (31)

7. Mai bis 7. Juni 2009


Es hat sich viel getan auf der Moosheide, aber zur Zeit stagniert die Arbeit am Pickup ein wenig. Aber eins nach dem anderen:

Wir hatten uns beim TÜV erkundigt, was wir tun müßten um den neuen Rahmen einsetzen zu dürfen. Dazu machten wir einen Termin vor Ort, denn wir wollten sicher gehen, daß uns dann nicht bei der Abnahme wieder etwas dazwischen kommt. Leider ging es dann doch nicht so reibungslos, wie wir dachten. Der TÜV verlangte nämlich einen Auftrag vom Straßenverkehrsamt. Also begaben wir uns am nächsten Tag zum zuständigen Amt. Dort bekamen wir den gewünschten Auftrag und vereinbarten einen neuen vor Ort Termin. Leider war der Auftrag dann aber falsch ausgefüllt, so daß ein weiterer Besuch beim Straßenverkehrsamt fällig wurde. Aber diesmal war dann alles in Ordnung und endlich konnte eine gültige Fahrgestellnummer in den Rahmen eingeschlagen werden, so daß dieser jetzt offiziell zu unserem Auto gehört.

Da wir jetzt Rechtssicherheit hatten, haben wir den alten Rahmen auseinandergenommen und dem nächsten Schrotthändler mitgegeben. Ein bißchen traurig war das schon. Die viele Arbeit die dort drinsteckte konnte man noch gut sehen. Aber der neue gute Rahmen entschädigt uns natürlich dafür. Hier geht das gute Stück auf seinen letzten Weg. Den Schrotthändler hats gefreut.

Der Unterboden der Fahrerkabine ist nun auch sauber, mit Rostschutz versehen, schwarz und dann mit Klarlack lackiert und mit Unterbodenwachs eingesprüht.

Hier steht Michael davor und reinigt ein weiteres Stück.

Allerdings ist das Führerhaus noch nicht komplett fertig. Markus hatte angefangen die Schweller zu schweißen, aber weil wir die Kabine zum Schutz auf eine alte Matratze gelegt hatten, kommt er nun nicht mehr weiter. Um die Schweißarbeiten abzuschließen zu können, werden wir das Führerhaus auf dem Rahmen montieren. Dann kommt Markus besser dran und die Brandgefahr ist nicht so hoch.

Aber die von Markus begonnenen Schweißarbeiten werden von allen hoch gelobt. Doch seht selbst:

Der Differentialdeckel hatte beschlossen, Michael zu ärgern. Er war bereits schwarz lackiert und mit Klarlack versehen. Zum Abschluß sollte er in den Brennofen um den Klarlack auszuhärten. Aber als er da raus kam sah er so aus:


Wir können uns nicht erklären, was da passiert ist. Michael schliff das Ding also wieder ab und wiederholte die Prozedur. Das Ergebnis war das gleiche, wobei alle anderen Teile hochglänzend aus dem Ofen kamen. Der Deckel wurde also zum dritten Mal abgeschliffen und nach dem Schwarzlackieren nur noch mit normalem Klarlack behandelt. Mittlerweile sitzt er ordentlich an seinem Platz mitsamt der Dichtung und den 14 neuen Schrauben, die Jürgen uns besorgt hatte.


Und auch die anderen aufgehübschten Anbauteile hat Michael nun wieder am Motor befestigt.

Apropos Jürgen. Er besorgt uns einen neuen Tankgeber samt Benzinpumpe und allem, was dazu gehört. Alles andere macht keinen Sinn, da ansonsten mit weiteren Problemen zu rechnen ist. Daß wir eine Benzinpumpe brauchen, war uns ja schon lange bewußt. Wenn diese dann da ist, können wir anfangen die Benzinleitungen auszumessen, zu bestellen und zu montieren.

Dann wollten wir das Führerhaus aufsetzen. Bei der Kontrolle der Body-Mounts stellten wir aber fest, daß uns was fehlt. Die Gummis würden wir vielleicht noch zusammen bekommen aber wir hatten keine einzige Schraube mehr. Die waren bei der Demontage alle abgerissen und die verbliebenen Retainer sehen auch nicht mehr toll aus. Außerdem haben wir fünf neue Silentblöcke für die Kabine, einer fehlt, und keinen einzigen für die Ladefläche. Nachdem wir hin und her überlegt haben, hat sich Michael noch einmal hilfesuchend an Jürgen gewandt und das einzig sinnvolle gemacht, nämlich das komplette Mountig-Kid für die Kabine und die Ladefläche bei ihm bestellt. Es steckt so viel Arbeit im Auto, da macht es Sinn, in die Befestigungen zu investieren. Wir warten nun auf die Lieferung.

So lange ist nicht wirklich viel zu tun. Wir haben die Frontmaske vom Dachboden geholt und angefangen, sie zu bearbeiten. Aber so wie es aussieht, werden auch hier zwei kleine Bleche aufgeschweißt werden müssen.



In der Zwischenzeit haben wir die Teile aus dem zweiten Führerhaus geholt und in der Scheune gelagert. Die Bremsscheiben warten auf ihren Einbau. Die Türen und der Innenkotflügel werden noch ein wenig auf dem Dachboden lagern müssen, bis sie dann dran sind, eingebaut zu werden.

Da wir nun einen Hinterachse haben, die wir auf keinen Fall mehr brauchen, haben wir diese inklusive aller vier Felgen und Reifen erfolgreich bei ebay versteigern können. Der gute Mark konnte sie brauchen und wir haben jetzt ein wenig Startkapital für die bestellten Teile.

Heute werden wir dann auch das zweite Führerhaus bei ebay einstellen. Es ist zwar vom Material her besser aufgestellt, als das, welches wir haben, aber wir müßten alles komplett umbauen, was wesentlich viel mehr Arbeit erfordern würde, als das ganz Schweißen. Und daß Markus das gut hinbekommt, das wissen wir. Wenn nur endlich die Teile kommen würden. Damit es dann endlich weiter gehen kann.

Wie gesagt, es stagniert im Moment ein wenig.


Liebe Grüße

Eure

 
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