Restauration (2)

Samstag, 11. Oktober 2008
Samstag machten wir uns ganz früh auf den Weg zum Einkaufen. Es war schönes Wetter angesagt und wir hatten vor noch einmal in diesem Jahr zu grillen. Nach dem Einkaufen wartete schon Markus an der Scheune und auch Dirk war eingetroffen um zu helfen. Michael ging also auch schon mal vor und ich kümmerte mich derweilen um das Essen und noch ein wenig um unsere Bude.

Ich brauchte länger als geplant und traf erst nachmittags an der Scheune ein. Michael, Markus, Dirk und Micha waren unterdessen nicht untätig gewesen. Sie hatten die Gunst der Stunde genutzt und die Gastanks entfernt. Sie hatten, sich auf die heutige Technik verlassend und in der Hoffnung auf ein Rückschlagventil die Leitungen von den Tanks abgedreht und nach einem marginalen Gasverlust hatten die Tanks auch tatsächlich ihr gefährliches Gut gehalten. „Sie“ ist eigentlich falsch. Michael, dessen Auto es ja auch ist, lag unter dem Auto und schraubte und die anderen machten ein gemütliches Zigarettenpäuschen, nicht ohne mindestens eine Mauer und einige Meter Abstand zwischen sich und dem Gefahrgut zu lassen, was Michael ihnen auch den ganzen Nachmittag und Abend spaßeshalber vorhielt.

Aber auch sonst hatte sich einiges getan. Drei weitere Schrauben, die sich kräftig gewehrt hatten, waren gelöst. Dirk, mit seiner nagelneuen Lederhose, und Michael lagen abwechselnd, fluchend unter dem Auto und mühten sich mit der Schraube vorne rechts ab. Diese wollte aber auch gar nicht. Sie war erheblich schlechter zu erreichen, als die anderen und saß ebenso fest. Es mußte also von einem der Schraubenschlüssel geführt und gehalten werden, der andere mußte seine ganze Kraft einsetzen um mit Hilfe des Hebels die Schraube Millimeter für Millimeter zu bewegen.

Nachdem auch diese Hürde genommen war blieben nur noch zwei Schrauben am Heck der Ladefläche übrig um diese komplett abnehmen zu können.



Ich hatte meine digitale Kamera mitgebracht, befestigte sie nun auf einem Stativ und stellte den Intervallmodus auf 1 Minute ein. Dadurch konnte ich den weiteren Werdegang schön dokumentieren.

Am Endes des Tages waren alle Schrauben lose und wir hoben mit vereinten Kräften die Ladefläche auf zwei Holzböcke um sie anschließend mit Hilfe eines anderen, geliehenen Pickups in die Scheune den nachbarlichen Bauernhofes zu transportieren, wo sie bis zu ihrer Restaurierung stehen kann.


Unter der Ladefläche wurde dann das ganz Ausmaß der Beschädigungen sichtbar. Der Zahn der Zeit hatte sichtlich am Rahmen und den anderen Bauteilen genagt.

Die Katastrophenmeldung – die Blattfedern sind beide an ihrer Aufhängung gebrochen – wurde von der Erkenntnis aufgehoben, dass der Rahmen weit weniger schlimm aussah, als befürchtet. Wir hatten damit gerechnet, dass er an einigen Stellen durchgerostet sei, aber bis hierhin scheint unter dem vielen Rost doch noch stabiles Metall zu stecken.



Nun konnten wir auch sehen, warum die Ladefläche im Verhältnis zum Führerhaus sowohl von hinten als auch von der linken Seite aus gekippt zu sein schien. Nicht die Ladefläche, sondern das Führerhaus selbst war gekippt, verursacht durch das Fehlen eines Silentblockes links unter dem Führerhaus. Auch dieser wird erneuert werden müssen.








Nach der ersten oberflächlichen Inspektion des hinteren Rahmens räumten wir für diesen Tag auf, grillten noch ein wenig und gingen dann nach Hause.
Michael habe ich selten körperlich so erledigt gesehen, wie letzten Samstag. Er fiel kurze Zeit später ins Bett und war schon eingeschlafen, bevor der Kopf auf dem Kissen lag aber nicht ohne vorher noch festzustellen:

GUTE FREUNDE SIND UNBEZAHLBAR!!!
Alles Liebe
Eure









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